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Text und Bilder: Bernhard Kolle
Tom Veltens erste Lesung mit Bankgeflüster
Für ein interessiertes und wohl auch neugieriges Publikum mit gut 20 Zuhörern gab Tom Velten sein Schriftstellerdebüt in der Kirchengemeinde St. Ludwig. Eingeladen hatte ihn die Initiative 55plus und die Moderatorin der Veranstaltung, Heide Wolf, ließ bei der Begrüßung durchblicken, dass man durchaus überrascht sein könne, wenn ein Asphaltverkäufer als Buchautor auftritt. Tom Velten weiß das und gibt darauf in seiner Buchreihe Bankgeflüster offen Antwort. Selbstbewusst gewährt er Einblick in seinen Lebenslauf – aufgewachsen in geordneten Lebensverhältnissen in der DDR treibt ihn nach der Wende das Schicksal in schwerste Krisen. Irgendwann landet er als Obdachloser auf der Straße und irgendwann gelingt ihm in Celle selbst die Wende mit einem neuen Lebensentwurf. Er bekommt eine Wohnung, wird sesshaft und findet Halt im Verein der Straßenzeitung Asphalt. Heute gibt ihm der Zeitungsverkauf eine berechenbare Perspektive und Lebensmut. Über dieses und andere Einzelheiten aus seiner Vita berichtet Tom Velten ungeschminkt in seinen Büchern. Mutig benennt er die Dinge, wie er seinen Lebensraum wahrnimmt, Übereinstimmungen mit lebenden Personen sind dabei gewollt. Das Publikum folgte seinen Leseproben interessiert und oft auch amüsiert. Am Ende ist dem Autor mit einem atypischen Werdegang nicht nur zusprechender Applaus, sondern auch viel Lob und Respekt gezollt worden. Die Buchreihe Bankgeflüster mit den Untertiteln „Im kalten Krieg“, „Mein letzter Wille“ und „Treffen kann es jeden, wirklich jeden“ können im Buchhandel erworben werden.