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Veröffentlicht am 11. Juli 2019 von neobooksblogger

Netzwerken, lernen, diskutieren, Spaß haben – das Literaturcamp in Heidelberg ist ein ganz besonderes Event für Buchliebhaber*innen. Für uns stand außer Frage, dass wir auch in diesem Jahr dabei sein wollten – nicht nur als Teilnehmer, sondern auch als Sponsor, um es aktiv zu unterstützen. In unseren Augen hat es sich wie immer gelohnt. In diesem Blogbeitrag erklären wir dir, wie so ein Camp abläuft und was es so einzigartig macht. Möglicherweise werden wir dabei etwas schwärmen und dir nahelegen, auch mal an einem Literaturcamp teilzunehmen.

Literaturcamp – was ist das?


Das Literaturcamp ist ein sogenanntes Barcamp, auch „Unkonferenz“ genannt. Ähnlich wie bei einer Tagung kommen hier Menschen zusammen, um sich über ein bestimmtes Thema auszutauschen. Was Barcamps allerdings von Tagungen abgrenzt, ist, dass vorher nicht feststeht, welche „Sessions“ angeboten werden. Die Teilnehmer*innen bringen ihre eigenen Themen mit und stellen sie am Anfang des Barcamps vor. So könnte ein Teilnehmer beispielsweise zu Beginn des Barcamps verkünden, dass er oder sie über die Vor- und Nachteile des Selfpublishings sprechen möchte. Daraufhin würde das Interesse im Publikum an diesem Thema abgefragt und auf Basis dessen der Zeitplan erstellt.

Die Sessions, die auf dem Barcamp abgehalten werden, können alles Mögliche sein: Vorträge, Diskussionsrunden oder auch Workshops – je nachdem, woran Interesse besteht. Eine Session anbieten kann ausnahmslos jeder, man muss auch kein Experte in dem mitgebrachten Thema sein.

Das Litcamp – du hattest es sicher schon vermutet – ist ein Barcamp, das auf das Thema Literatur spezialisiert ist. Und das in Heidelberg ist der Pionier unter den Litcamps. Im Juni 2019 fand es bereits zum vierten Mal statt und hat wieder deutlich mehr als 200 Menschen angelockt. Die Tickets waren wie immer schnell vergriffen. Willkommen ist übrigens jeder – auch Kinder und Hunde sind ausdrücklich erlaubt!

Die Vielfalt der Literatur

Teilgenommen haben Buchliebhaber*innen aus allen Bereichen der Literatur:

  • Mitarbeiter aus Verlagen, Agenturen und aus der Selfpublishing-Branche
  • Autor*innen
  • Blogger*innen

… und viele mehr!

So vielfältig wie die Teilnehmer waren auch die angebotenen Themen, sodass wir aus einer breiten und interessanten Auswahl schöpfen konnten. Wir würden behaupten, dass für jeden etwas dabei war. Oftmals wurden sogar so viele interessante Sessions gleichzeitig angeboten, dass man sich schweren Herzens für eine davon entscheiden musste. Man kann leider nicht überall teilnehmen.
Das Litcamp hat aufgezeigt, welche Trends die Buchbranche momentan besonders bewegen.

Die meisten Sessions wurden zu den Themen Diversity, Gender Roles und Sexismus angeboten, z. B.:

  • Romanfiguren of Color“ (@VictoriaLinnea1)
  • Bad Boys, Rape Tropes und toxische Beziehungen“ von @schreiberin_ivy (diese Session war besonders beliebt und wurde auch auf Twitter viel diskutiert)

Themen rund um das Schreibhandwerk waren ebenfalls sehr gefragt, doch diesmal wurden auch die organisatorischen Aspekte des Autorenlebens vermehrt thematisiert. Beispiele:

Auch das Thema KI stand diesmal hoch im Kurs. Besonders spannend war hierbei die Session „Die Darstellung von KI in Science Fiction“ von @LuanaCasado.

Alle angebotenen Sessions vom diesjährigen Event kannst du hier im Bereich „Sessionplan“ nachlesen.

Während sich tagsüber über alle Facetten der Literatur ausgetauscht wurde, fanden am Samstagabend die sogenannten Night Sessions statt. Diese sind nicht ganz ernst gemeint – nach einem anstrengenden Tag steht hier der Spaß im Vordergrund.

Die besondere Atmosphäre

Hier sind sich alle einig: Die Atmosphäre auf dem Heidelberger Litcamp ist einzigartig! Die Vorgaben der Organisatoren wurden auch in diesem Jahr wieder zu Herzen genommen: Ein respektvolles und tolerantes Miteinander auf Augenhöhe. Trotz drückender Sommerhitze herrschte jederzeit die familiäre Stimmung, für die dieses Litcamp bekannt ist.

Das freundliche, hilfsbereite Miteinander macht die Veranstaltung zu einem besonderen Event, genauso wie die Bereitschaft, Neulinge heranzuführen.

Netzwerken ist nicht immer leicht, besonders für schüchterne Menschen. Doch dank dieser Atmosphäre sind die Hürden, Anschluss zu finden und Gleichgesinnte kennenzulernen, gering. Daher können wir dieses Event nur empfehlen, selbst wenn die Menge an Menschen erstmal abschreckend erscheint. Grundsätzlich muss niemand Angst haben, zu diesem Event zu gehen. Man kann sich alles in Ruhe anschauen und kommen und gehen, wann man möchte. Zeit zum Netzwerken findet sich immer. Ob während der Sessions, zwischendurch bei einem Slush-Eis oder beim gemeinsamen Frühstück oder Abendessen.

Quelle: Foto 2, 3 und 4 von Valentin Bachem. Lizensiert unter CC-BY-SA 2.0.

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